Der Flüsternde Wald
Die Nacht war warm, der Mond warf sein silbernes Licht über den Wald, als Lena den Pfad entlangging. Sie hatte diesen Ort schon oft besucht, doch heute fühlte sich alles anders an. Die Luft war schwer, erfüllt von einem süßen, betörenden Duft, der sie tiefer in die Dunkelheit lockte.
Ihre Schritte waren leise, fast unhörbar, als sie eine Lichtung erreichte. Dort stand er, sein Körper nur halb im Schatten verborgen. Seine Augen funkelten wie Sterne, sein Lächeln war verführerisch und gefährlich zugleich. „Ich wusste, dass du kommen würdest“, flüsterte er, seine Stimme ein sanftes Raunen, das ihr über die Haut strich.
Lena spürte, wie ihr Herz schneller schlug. Sie wollte fliehen, doch ihre Füße gehorchten ihr nicht. Stattdessen trat sie näher, angezogen von einer Kraft, die sie nicht verstand. Seine Hand streckte sich aus, kühl und sanft, als er ihre Wange berührte. „Du hast mich gesucht“, murmelte er, „und jetzt gehöre ich dir.“
Seine Lippen fanden ihre, ein Kuss, der sie mit Feuer erfüllte. Lena spürte, wie der Boden unter ihren Füßen verschwand, wie sie in eine Welt gezogen wurde, in der nur sie beide existierten. Seine Hände erkundeten ihren Körper, jeder Berührung eine Verheißung, jeder Atemzug ein Versprechen.
„Ich bin der Wald“, flüsterte er, als er sie auf das weiche Moos legte, „und du bist mein.“ Lena gab sich ihm hin, ihrem Körper und ihrer Seele, während die Bäume um sie herum zu raunen begannen, als würden sie ihren Namen flüstern.
Die Nacht umhüllte sie, als sie sich in ihm verlor, ihre Schreie verschmolzen mit dem Rauschen der Blätter. Und als der Morgen graute, war Lena allein auf der Lichtung, doch sie wusste, dass er immer da sein würde, in jedem Flüstern des Waldes, in jedem Hauch des Windes.