Im Zwielicht der Leidenschaft
Die Sonne tauchte den Himmel in tiefes Purpur, als Lina und Elias sich im verlassenen Pavillon am Rande des Weinguts trafen. Die Luft war schwer vom Duft reifer Trauben und dem Hauch von Gewitter. Seit Wochen tanzten ihre Blicke bei den Abendessen umher, Worte unausgesprochen, doch die Hitze zwischen ihnen unübersehbar.
Er trat näher, sein Hemd knöpfte er langsam auf, während sein Blick sie festhielt. „Du weißt, warum ich gekommen bin“, flüsterte er. Ihre Finger zitterten, als sie den Stoff seines Ärmels berührte, eine Antwort, die keiner Sprache bedurfte.
Seine Lippen fanden ihre Schulter, ein Kuss so leicht wie der Flügelschlag eines Schmetterlings, der jedoch ein Beben auslöste. Die kühle Steinmauer drückte gegen ihren Rücken, doch sein Körper war Feuer, das sie verschlang. Jede Berührung entfachte ein neues Verlangen – seine Hände in ihrem Haar, ihr Atem, der sich mit seinem vermischte, das Stöhnen, das er unterdrückte, als sie ihn ins Ohr biss.
Ihre Kleider fielen wie Staub vergangener Tage. Die Welt schien stillzustehen, nur ihr Herzschlag donnerte im Einklang. Als er sie hob, ihre Beine sich um seine Hüften schlangen, war kein Raum mehr für Zweifel. Jeder Stoß war ein Versprechen, jeder Kuss ein Schwur. Der Regen begann zu prasseln, vermischte sich mit ihrem Schweiß, spülte alles Fort bis auf sie.
Später, als das Gewitter verzog, lag sein Kopf an ihrer Brust. Kein Wort brach die Stille. Die Dämmerung hatte genommen, was sie geben wollten – und doch wussten sie, dies war erst der Anfang.